Bedingt durch die Entwicklungen in der Technik und im Alpinsport sind die Anforderungen an die Retter/innen stark gestiegen. Für gewisse Aufgaben sind Fachspezialisten unabdingbar, die entsprechende Aus- und Weiterbildungen absolvieren. Im Folgenden sind diese kurz zusammengefasst.
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Voraussetzungen, Zuständigkeiten und Ausbildungen
Tätigkeit
Fachspezialisten Canyoning retten Menschen aus Canyons und fliessenden Gewässern.
Voraussetzungen
Zur Canyoning-Grundausbildung zugelassen werden Bergführer mit der Zusatzausbildung «Canyoning» und Retter II mit mehrjähriger Canyoning-Erfahrung. Interessenten müssen Aktivmitglieder einer Rettungsstation sein. Beim Einstieg dürfen Fachspezialisten Canyoning nicht über 50 Jahre alt sein, die Alterslimite für Einsätze liegt bei 60 Jahren.
Aus- und Weiterbildung
Die Grundausbildung umfasst einen eintägigen Eintrittstest, ein E-Learningmodul über die Rega und die ARS und den fünftägigen Canyoning-Basiskurs. Um einsatzfähig zu bleiben, besuchen Fachspezialisten Canyoning jährlich ein zwei- bis dreitägiges Weiterbildungsmodul. Zudem wird empfohlen, an Kursen der Rettungsstation und regionale Weiterbildungskurse teilzunehmen.
Tätigkeit
Fachspezialisten Helikopter holen Berggänger an der Rettungswinde aus steilen Wänden und evakuieren Passagiere aus feststeckenden Seilbahnen. Sie unterstützen die Helikoptercrew mit ihren Gebirgskenntnissen bei der Beurteilung alpiner Gefahren und bei der Suche und Rettung im schwer zugänglichen Gelände.
Voraussetzungen
Interessenten müssen aktive Mitglieder einer Rettungsstation sein. Spätestens Ende der Ausbildung müssen sie auch die Grundbildung zum Einsatzleiter abgeschlossen haben. Bevorzugt werden Bergführer. Einsteiger dürfen nicht älter als 50 Jahre sein, die Alterslimite für Einsätze liegt bei 60 Jahren.
Aus- und Weiterbildung
Die Grundbildung umfasst einen Eintrittstest und ein E-Learningmodul über die Rega und die ARS. In mehreren Kurseinheiten lernen angehende RSH alles Nötige über Lawinen, Skitechnik, Medizin sowie die Arbeit im Helikopter und mit der Rettungswinde. Die gesamte Grundbildung dauert mindestens 10 Tage. Um auch an der Long Line und bei Seilbahnevakuationen eingesetzt zu werden, müssen RSH zusätzlich zwei eintägige Kurse zu diesen Themen absolvieren.
RSH sind verpflichtet, jährlich Weiterbildungen im Umfang von drei Tagen zu besuchen. Werden sie auch bei Seilbahnevakuationen und an der Long Line eingesetzt, kommen weitere Weiterbildungsmodule dazu.
Zudem wird RSH empfohlen, jährlich Kurse der Rettungsstationen und regionale Weiterbildungskurse zu besuchen.
Tätigkeit
Hundeteams GS suchen vermisste Personen in schwer zugänglichem, unübersichtlichem Gelände.
Voraussetzungen
Zur Grundausbildung zugelassen werden aktive Mitglieder einer Rettungsstation, die mindestens die Stufe Retter II erreicht haben. Beim Einstieg darf der Hundeführer nicht über 45 Jahre alt sein, die Alterslimite für Einsätze liegt bei 65 Jahren.
Die Hunde sind beim Eintrittstest mindestens 12 Monate und maximal 48 Monate alt. Hunde, die sich aggressiv verhalten, sind nicht zugelassen.
Aus- und Weiterbildung
Vom Eintritts- bis zum abschliessenden Einsatztest dauert die Ausbildung für Hundeführer GS mehr als 15 Tage. Neben den Kursen, in denen es um die Arbeit mit dem Hund geht, umfasst das Programm ein E-Learningmodul über die Rega und die ARS und ein dreitägiges Modul über Gebirgstechnik und Notfallmedizin im Sommer.
Hundeteams GS absolvieren alle zwei Jahre eine fünf Tage dauernde Weiterbildung und nehmen jährlich an vier Übungen in einer Hundegruppe teil. Es wird empfohlen, jährlich an Kursen der Rettungsstation und regionalen Weiterbildungskursen teilzunehmen.
Tätigkeit
Hundeteams LW suchen auf Lawinenkegeln nach verschütteten Personen.
Voraussetzungen
Zur Grundausbildung zugelassen werden aktive Mitglieder einer Rettungsstation, die mindestens die Stufe Retter II erreicht haben. Hundeführer LW müssen abseits der Piste gut Skifahren können. Beim Einstieg dürfen sie nicht über 45 Jahre alt sein, die Alterslimite für Einsätze liegt bei 65 Jahren.
Die Hunde sind beim Eintrittstest mindestens 12 Monate und maximal 48 Monate alt. Hunde, die sich aggressiv verhalten, sind nicht zugelassen.
Aus- und Weiterbildung
Vom Eintritts- bis zum Einsatztest dauert die Ausbildung für Hundeführer über drei Wochen. Neben den Kursen, in denen es um die Arbeit mit dem Hund geht, umfasst das Programm ein E-Learningmodul über die Rega und die ARS und ein Modul über Gebirgstechnik und Notfallmedizin im Winter.
Hundeteams LW absolvieren alle zwei Jahre eine fünf Tage dauernde Weiterbildung und nehmen jährlich an vier Übungen in einer Hundegruppe teil. Es wird empfohlen, jährlich an Kursen der Rettungsstation und regionalen Weiterbildungskursen teilzunehmen.
Tätigkeit
Fachspezialisten Medizin versorgen verletzte und kranke Personen bei terrestrischen Einsätzen medizinisch. Sie bilden die Rettungskräfte ihrer Station medizinisch aus und unterhalten das sanitätsdienstliche Material.
Voraussetzungen
Zur Ausbildung zum Fachspezialisten werden Ärzte mit einer Ausbildung in Notfallmedizin, Rettungssanitäter sowie Pflegefachpersonen mit einem Nachdiplomstudium in Anästhesie, in Intensivpflege oder in Notfallpflege zugelassen. Sie müssen beruflich in der Medizin oder Notfallmedizin tätig sein. Interessenten müssen alpine Erfahrung im Sommer und im Winter mitbringen und abseits von Pisten gut Skifahren können. Sie sind aktive Mitglieder einer Rettungsstation und mindestens Retter II. Beim Einstieg dürfen sie nicht über 50 Jahre alt sein, die Alterslimite für Einsätze liegt bei 65 Jahren.
Aus- und Weiterbildung
Um die Einsatzfähigkeit zu erlangen, müssen ein Eintrittstest, ein E-Learningmodul über die Rega und die ARS und zwei dreitägige Kurse über Gebirgstechnik und Notfallmedizin im Sommer und im Winter besucht werden.
Fachspezialisten Medizin halten sich bei ihrer beruflichen Tätigkeit notfallmedizinisch à jour. Sie können jährlich auf freiwilliger Basis einen eintägigen Kurs besuchen, in dem Einsatztechniken und -taktiken geübt werden. Rettungssanitäter und Pflegefachpersonen absolvieren zudem jährlich einen Test über ihre Medikamentenkenntnisse.