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Kurz und umfassend informiert der Jahresbericht über Rettungseinsätze und Beteiligte sowie die damit verbundenen finanziellen Auswirkungen. Ganz bewusst wird dabei auf Interpretationen von Unfallmustern und das Veröffentlichen von Aussagen mit präventivem Charakter verzichtet. Denn die Alpine Rettung Schweiz leistet ihre Einsätze unabhängig davon, weshalb jemand in eine Notlage geraten ist – ganz nach der Devise «retten, nicht richten».

 

Jahresbericht 2022

EDITORIAL

Wieder Normalität und neue Herausforderungen

Am 2. Februar 2022 hat der Bundesrat die besondere Lage infolge der Coronapandemie per Ende März 2022 aufgehoben. Ein grosses Aufatmen ging durch die Bevölkerung, und die Alpine Rettung Schweiz (ARS) kehrte rasch zur Normalität zurück. Eine Normalität allerdings, die von einer stetig steigenden Anzahl Einsätze geprägt ist. Unsere Einsatzkräfte haben erneut ein Jahr der Rekorde hinter sich. Mit 1292 Rettungseinsätzen wurde das bisher einsatzstärkste Jahr 2021 um über 200 Einsätze oder rund 20 Prozent übertroffen. Diese hohen Zahlen sind auch auf die Integration von über 300 neuen First Respondern in das Dispositiv der ARS für die notfallmedizinische Grundversorgung in verschiedenen Bergregionen zurückzuführen. Unsere grossen Investitionen in den Aufbau der First-Responder-Dispositive zeigen Wirkung.

Aus den hohen Einsatzzahlen Rückschlüsse auf Entwicklungen im Bergsport zu ziehen, ist verfrüht. Dies wird der Schweizer Alpen-Club (SAC) im Rahmen der jährlichen Bergnotfallstatistik tun, in der er die Daten aller Schweizer Luftrettungs- und Bergrettungsorganisationen auswertet. Für die Alpine Rettung Schweiz ist es wichtig, dass die vielen Einsätze ohne grössere Unfälle unserer Rettungsleute und der involvierten Partner geleistet werden konnten. Das ist nicht selbstverständlich, weil die Ausbildung in den Pandemiejahren 2020 und 2021 massiv eingeschränkt war. Die Einsatzbereitschaft musste trotzdem aufrechterhalten werden. Diese Herausforderung hat die Alpine Rettung Schweiz sehr gut gemeistert. Dafür gebührt allen Beteiligten grosser Dank. 2022 konnte die Ausbildung wieder hochgefahren werden. Die Angebote wurden überrannt,und viele Kurse mussten aufgrund des grossen Nachholbedarfs mehrfach durchgeführt werden. Die Alpine Rettung Westschweiz hat der internationalen Bergrettungsszene eine perfekte Infrastruktur für deren erstes «physisches» Treffen nach dreijährigem Unterbruch zur Verfügung gestellt. Über 500 Personen haben am Jahreskongress der Internationalen Kommission für Alpines Rettungswesen (IKAR) teilgenommen. Die herrliche Region Montreux Riviera repräsentierte die Schweiz eindrücklich. Der «Practical Day» in der Region Dent de Jaman wurde rege genutzt, um den technischen Erfahrungsaustausch im Gelände zu pflegen. Es ist den internationalen Bergrettungsorganisationen in den letzten Jahren gelungen, vor allem in den Bereichen Suche und digitale Einsatzunterstützung neue Tools zu entwickeln. Diese wurden präsentiert und praktisch eingesetzt.

Die pandemiebedingten behördlich angeordneten Einschränkungen und Vorgaben haben uns in den Vorjahren gezwungen, diverse IT-Projekte beschleunigt voranzutreiben. Dazu gehört die App Alpine Rescue MissionControl (ARMC). Sie ermöglicht, dass Einsatzkräfte künftig noch gezielter, zuverlässiger, einfacher und schneller aufgeboten werden können. Das ist für die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten elementar. Der Stiftungsrat der Alpinen Rettung Schweiz hat sich deshalb in enger Abstimmung mit der Rega für die weitere Digitalisierung und Optimierung der Kernprozesse der Alpinen Rettung Schweiz ausgesprochen. In den nächsten Jahren kommen zusätzliche Investitionen in entsprechende Projekte auf uns zu. Die Stifterorganisationen SAC und Rega sind überzeugt, dass die Alpine Rettung Schweiz damit für die Zukunft gut gerüstet ist. Als oberstes Aufsichtsgremium begleitet der breit abgestützte Stiftungsrat diese Entwicklungen und unterstützt die Geschäftsleitung bei ihrer herausfordernden Arbeit.

Ich danke allen für den grossen Einsatz und für euer künftiges Engagement für die Alpine Rettung Schweiz.


Franz Stämpfli
Präsident des Stiftungsrats

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