Jahresbericht 2024
Ein ereignisreiches und richtungsweisendes Jahr liegt hinter uns. Neben dem anspruchsvollen Alltagsbetrieb und einer einmal mehr angewachsenen Zahl von Einsätzen hat sich die Alpine Rettung Ostschweiz 2024 intensiv mit Weichenstellungen für die Zukunft beschäftigt. In einer Zeit, in der das Engagement in Milizorganisationen nicht mehr selbstverständlich ist, erfüllt es uns mit Stolz, dass wir gemeinsam bedeutende Fortschritte in strukturellen und personellen Bereichen erzielen konnten.
Um die Kontinuität und Zukunftsfähigkeit unserer Organisation zu sichern, wurden verschiedene Schlüsselbereiche aktiv angegangen. So wurden unter anderem für das Präsidium des Regionalvereins sowie das Amt des Kassiers Nachfolgelösungen gesucht. Erfreulich ist auch die Neubesetzung der regionalen Fachverantwortung im Bereich Lawinenhunde – ein Fachgebiet, das mit grossem zeitlichen und fachlichen Aufwand verbunden ist. Parallel dazu wurden, gemeinsam mit den künftigen Verantwortlichen, unsere in die Jahre gekommenen Statuten einer gründlichen Überarbeitung unterzogen. Die neue Version wird im Frühjahr 2025 zur Abstimmung gebracht und bildet einen zentralen Pfeiler für die zukünftige Ausrichtung unseres Vereins.
Dass unsere Mitglieder Verantwortung übernehmen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere – zeigt sich eindrücklich in ihrer täglichen Einsatzbereitschaft. Diese Bereitschaft erfordert Zeit, Verzicht und nicht zuletzt Begeisterung. Doch genau diese Freude an der Aufgabe ist es, welche letztlich die Qualität und Wirkung unserer Arbeit beeinflusst.
Besonders hervorzuheben ist die Erneuerung der Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Appenzell Ausserrhoden. Diese legt die Zusammenarbeit mit der Alpinen Rettung Schweiz (ARS) in der Bergrettung verbindlich neu fest und stellt sicher, dass die Rettungsstation Schwägalp weiterhin professionell und zuverlässig für Menschen in alpinem und schwer zugänglichem Gelände da sein kann. Darüber hinaus wurde die Rettungsstation Schwägalp mit einer neuen, herausfordernden
Aufgabe für den Aufbau und den Betrieb eines „First Responder Plus“ Dispositives mit einer gesonderten Leistungsvereinbarung betraut. Der Inhalt dieser Leistungen für die Bevölkerung in Appenzell Ausserrhoden geht über die klassische Alarmierung von Laienrettungskräften bei Herz-Kreislauf-Stillständen hinaus. Ziel ist es, in unterschiedlichsten lebensbedrohlichen Notfällen – von schweren allergischen Reaktionen bis hin zu Ertrinkungsunfällen – in der Zeit bis zum Eintreffen von professionellen Rettungskräften – kompetente erste Hilfe leisten zu können. Die Umsetzung hat im letzten Sommer begonnen und erfolgte in enger Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen wie der Feuerwehr, dem Samariterverein und medizinischen Berufspersonen aus der Region. Die ersten Schulungen sowie die Umsetzung der Alarmierungsprozesse wurden im Herbst durchgeführt und seit November werden Einsätze geleistet.
Gleichzeitig kam auch die operative Tätigkeit in der Bergrettung der Ostschweiz nicht zu kurz. Alle regionalen Ausbildungskurse konnten wie geplant durchgeführt werden. Trainings, Sitzungen und Planungen sind fester Bestandteil unserer Arbeit. Der Einsatzwille und das Engagement der Rettungsstationen spiegeln sich in der Zahl an Einsätzen wider.
Diese Leistungen sind nur möglich dank dem grossen Rückhalt, den wir erfahren. Unser besonderer Dank gilt der Alpinen Rettung Schweiz, die uns in organisatorischer, administrativer und operativer Hinsicht kontinuierlich und kompetent unterstützt. Ebenso bedanken wir uns herzlich bei den kantonalen Behörden, den Blaulichtorganisationen – insbesondere den Polizeikorps und den RegaBasen, für die stets konstruktive und verlässliche Zusammenarbeit.
Und schliesslich gilt unser aufrichtiger Dank allen Bergretterinnen und Bergrettern, den Stationsverantwortlichen und allen, die im Hintergrund Verantwortung übernehmen. Sie alle tragen mit Herzblut und Engagement dazu bei, dass wir auch in Zukunft leistungsfähig und einsatzbereit bleiben.
Armin Grob
Regionalvereinspräsident ARO